Auf und Ab
Liebe Beate,
Ich bin müde von den anstrengenden Ereignissen in meinem Leben, die so oft unverhofft einem in die Quere kommen. Mir fehlt die Leichtigkeit der jungen Menschen, wobei ich mir denke, dass ich diese nie wirklich eine längere Zeit erfahren konnte. Es ist die Sehnsucht nach ruhigen Zeiten und der Entspannung, die es doch auch mal über einen längeren Zeitraum geben könnte. Es hat mal jemand gesagt über mich, Alex du bist wie ein Seefahrer. Du segelst über diesen Ozean und ab und zu bleibst du in einem Hafen eine längere Zeit und irgendwann suchst wieder eine neue Mannschaft und segelst wieder weiter bis erneut eine andere unbekannte Insel kommt. Vielleicht trifft das zu auf meine Vergangenheit und irgendwann ist auch ein Projekt zu Ende. Doch jetzt war es mal so das ich, es dieses eine mal fokussiert haben anzukommen. Heimat zu finden, das Spießige etwas gefunden zu haben auf eine Art, seltsame und ungewohnte weise der anderen. Doch vielleicht war es das die Skepsis versuchen abzulegen, ein weg gehen zu wollen und nicht irgendwann weiter zu Segeln zu müssen. An einem Hafen schlussendlich anzukommen. Das Leben schreibt keinen Disney Märchen, das Leben ist tückisch und baut Mauern mit unbekannten Überraschungen. Selbst wenn man dann doch schon Jahrzehnte Lebenserfahrung gesammelt hat. Jede Situation unterscheidet sich im Leben von den beteiligten und den Umständen, eine Lebenserfahrung hilft nicht so oft einem später selbst. Die Erfahrung kann nur an anderen weitergegeben werden.
Du kannst dich nicht an Augenblicke der Vergangenheit festhalten, nur gedenken, aber festhalten kannst du dich an Freunde, die im Hier und Jetzt dann da sind. Enttäuschungen können sie dir nicht nehmen, sie können dir nur ihre Herzenswärme geben und einen warmen Kaffee. Den Schmerz und Kummer muss jeder selber tragen und ist dann doch in den eigenen vier Wänden alleine damit klarkommen muss, mit seinen Gedanken dazu.
Da nützen keine klugen Sprüche und das alles wird gut wird, in der der Vergangenheit war es ja gut.
Ehrlich währt am längsten – weiß der Volksmund, jedoch hat dieser meist den größten Kummer wohl am längsten, damit. Alle wünschen sich immer Transparenz und Ehrlichkeit von allen, aber mal unter uns offen gesagt will das doch auch keiner. Die Wahrheit ist oft eben das harte Leben.
Aber wo ein Ende ist auch ein Anfang und diesen Anfang, denn muss man, versuchen zu fokussieren. Weh tut nur der Verlust der Zeit, die man mit dem Aufbau verbracht hat. In diesem Sinnen beginnt für mich erst einmal eine Frühlingszeit der Besinnung und des Grübelns bei mir.
Ich hoffe, der Sturm legt sich schnell und die Segel zeigen die volle bracht in der Sonne des Sommers wieder dann und am besten beschreibt es doch Sahra Lech im Lied Matrose
Und einer ist immer der Matrose und lässt den anderen zurück
Einer sticht immer zuerst in See und sucht sich sein neues Glück Einer ist immer der Matrose und lässt den anderen stehen Einer guckt immer zu lange hinterher wenn die Träume mit dem Westwind verwehen
Die Hoffnungsvollen besten Grüße
Dein Alex
P.S. Ich denk an Dich