22 Februar 2021

Nicht alles ist ein Zuckerschlecken

Liebe Beate,

Jemanden zu lieben ist einfach, wenn alles gut läuft. Es ist schwer zu bleiben, wenn Ärger kommt, nicht alles ist ein Zuckerschlecken. Wir wissen, wovon wir sprechen. <3
Mit diesen schönen Zeilen aus einem Lied  von Marcos e Belutti aus Brasilien beginne ich die ersten Briefzeilen 2021 an Dich. In diesem noch kurzen Jahr konnten wir schon viele wunderschöne Momente miteinander teilen. Ob zu Zweit oder auch zu Dritt mit unserer Domina 🙂 . Oft verfasste ich endlose Briefe in meinen Gedanken an Dich und brachte Sie nicht auf die Tastatur. Aktuell fasziniert mich eine schier unbegrenzte Vielfalt an Kommunikationsmöglichkeiten. Die Frage, können wir eine Videokonferenz machen, ist nicht so einfach zu beantworten wie ein schöner gemeinsamer Abend, der mit der Frage endet, gehen wir zu Dir oder zu mir. Es erfolgt nämlich die Gegenfrage,  mit welchem Tool Teams, Zoom, Signal, FaceTime, Bluebutton , Jitsi … usw. (Anbieter, die jetzt noch fehlen, hier einfügen, ich habe den Überblick verloren). Was war das für eine schöne Zeit, in der die Frage schnell und gut beantwortet werden konnte. Heute muss ich minimal 10 Tools installieren, weil es schier unbegrenzte Möglichkeiten gibt. Es stellt sich auch die Frage, ob der Viert-Klässler seiner Herzensdame heutzutage ein Doodle sendet, um die Antwort  auf seine Frage “Willst Du mit mir gehen? Ja/Nein/Vielleicht” zu bekommen.
Jeder hat zwar jede Menge Zeit, um über sich und die Zukunft nachzudenken, aber wirkliche Lösungen finden sich nur an Stellen, an denen die Lösung kein konkretes gravierendes Problem behebt. Was mir aber auffällt: Der Frühling naht und bringt frische Ideen und Innovationen wieder und vertreibt das Kalte und Graue des Winters. Die ersten Blumen begrüßen den Frühling schon.
Vielleicht reicht schon eine Pfütze Dachschaden, um in diesem Leben zu Recht zu kommen.
Ich sende Dir die schönsten Frühlingslichtblicke in Dein Zuhause.
Dein
Alex
P.S. Ich denk an Dich
22 Februar 2021

Vernünftig können wir nicht

Lieber Alex,

du hast mir schon ganz lange nicht mehr geschrieben. Wir machen seit neuestem so viel zusammen, dass unsere Briefe einfach zu kurz kommen. Vielleicht haben wir uns durch den sonntäglichen Podcast schon alles gesagt. Aber dennoch überkommt mich eine Traurigkeit, wenn ich keine Briefe mehr von Dir bekomme. Briefe sind doch viel vertraulicher, viel intensiver, weil ich erst darüber nachdenken muss, was ich schreibe. Ein paar aufgenommene, gesprochen Worte, die zwar spontan, jedoch vorsichtig formuliert werden, können einen Brief nicht ersetzen, da er beständiger ist, sich wie für immer geschrieben anfühlt. Eigentlich wollten wir einen lustigen Podcast machen, allerdings finden wir uns immer wieder bei sehr ernsten Themen wieder. Ob das die Zeit, der uns immer wieder einholenden Pandemie ist, oder sind wir ernst und vernünftig geworden? Nein, vernünftig sind wir nicht! Dafür haben wir zu viele Ideen. Um es mit Deinen Worten zusammenzufassen,

„Ich war so gut vorbereitet, bis du Fragen gestellt hast.“

Lass uns weiter auf unser Leben vorbereitet sein, bis einer Fragen stellt, um zu reagieren ist dann immer noch Zeit genug.

Deine Beate

P.S. Ich denk an Dich