2 März 2023

Auf und Ab

Liebe Beate,

Ich bin müde von den anstrengenden Ereignissen in meinem Leben, die so oft unverhofft einem in die Quere kommen. Mir fehlt die Leichtigkeit der jungen Menschen, wobei ich mir denke, dass ich diese nie wirklich eine längere Zeit erfahren konnte. Es ist die Sehnsucht nach ruhigen Zeiten und der Entspannung, die es doch auch mal über einen längeren Zeitraum geben könnte. Es hat mal jemand gesagt über mich, Alex du bist wie ein Seefahrer. Du segelst über diesen Ozean und ab und zu bleibst du in einem Hafen eine längere Zeit und irgendwann suchst wieder eine neue Mannschaft und segelst wieder weiter bis erneut eine andere unbekannte Insel kommt. Vielleicht trifft das zu auf meine Vergangenheit und irgendwann ist auch ein Projekt zu Ende. Doch jetzt war es mal so das ich, es dieses eine mal fokussiert haben anzukommen. Heimat zu finden, das Spießige etwas gefunden zu haben auf eine Art, seltsame und ungewohnte weise der anderen. Doch vielleicht war es das die Skepsis versuchen abzulegen, ein weg gehen zu wollen und nicht irgendwann weiter zu Segeln zu müssen. An einem Hafen schlussendlich anzukommen. Das Leben schreibt keinen Disney Märchen, das Leben ist tückisch und baut Mauern mit unbekannten Überraschungen. Selbst wenn man dann doch schon Jahrzehnte Lebenserfahrung gesammelt hat. Jede Situation unterscheidet sich im Leben von den beteiligten und den Umständen, eine Lebenserfahrung hilft nicht so oft einem später selbst. Die Erfahrung kann nur an anderen weitergegeben werden.

Du kannst dich nicht an Augenblicke der Vergangenheit festhalten, nur gedenken, aber festhalten kannst du dich an Freunde, die im Hier und Jetzt dann da sind. Enttäuschungen können sie dir nicht nehmen, sie können dir nur ihre Herzenswärme geben und einen warmen Kaffee. Den Schmerz und Kummer muss jeder selber tragen und ist dann doch in den eigenen vier Wänden alleine damit klarkommen muss, mit seinen Gedanken dazu.

Da nützen keine klugen Sprüche und das alles wird gut wird, in der der Vergangenheit war es ja gut.

Ehrlich währt am längsten – weiß der Volksmund, jedoch hat dieser meist den größten Kummer wohl am längsten, damit. Alle wünschen sich immer Transparenz und Ehrlichkeit von allen, aber mal unter uns offen gesagt will das doch auch keiner. Die Wahrheit ist oft eben das harte Leben.

Aber wo ein Ende ist auch ein Anfang und diesen Anfang, denn muss man, versuchen zu fokussieren. Weh tut nur der Verlust der Zeit, die man mit dem Aufbau verbracht hat. In diesem Sinnen beginnt für mich erst einmal eine Frühlingszeit der Besinnung und des Grübelns bei mir.

Ich hoffe, der Sturm legt sich schnell und die Segel zeigen die volle bracht in der Sonne des Sommers wieder dann und am besten beschreibt es doch Sahra Lech im Lied Matrose

 

Und einer ist immer der Matrose und lässt den anderen zurückEiner sticht immer zuerst in See und sucht sich sein neues GlückEiner ist immer der Matrose und lässt den anderen stehenEiner guckt immer zu lange hinterher wenn die Träume mit dem Westwind verwehen

 

 

 

Die Hoffnungsvollen besten Grüße

 

Dein Alex

 

P.S. Ich denk an Dich

4 Januar 2023

Vorjahr – Neujahr

Liebe Beate,

Das alte Jahr hat sich dem Ende zugewandt und das neue Jahr bietet uns die Gelegenheit, neu anzufangen. Doch leider ist es nicht immer so einfach, denn wir neigen dazu, vieles aus dem alten Jahr mit ins neue zu nehmen. Vielleicht liegt es auch daran, dass der Januar in unseren Breitengraden nicht ganz so frühlingshaft oder sommerlich beginnt.

Im vergangenen Jahr waren wir beide hauptsächlich mit unseren lokalen Projekten beschäftigt und haben kein neues, aufregendes Projekt oder Abenteuer gestartet. Das erste Pandemiejahr kam mir auch etwas langsamer und entschleunigter vor als das Vorjahr. Vielleicht warten aber schon neue Projekte nur einen Schritt entfernt.

Ich hoffe, du gehst das neue Jahr entspannt und gesund an und wir lesen uns bald wieder.

 

Dein

Alex

 

P.S. Ich denk an Dich

20 November 2022

Tägliche digitale Missverständnisse

Liebe Beate,

Kommunikation ist heute vielseitiger und anfälliger für Missverständnisse als früher, obwohl wir nahezu in Sekunden mit jeder Person über die digitalen Lösungen verbunden sind und interagieren können. Was uns aber auch oft entgeht, ist das richtige Fingerspitzengefühl dazu. Was ich meine ist, wir wissen in Chat Situationen nicht, egal ob das privat oder in der Arbeitswelt ist, inwieweit der andere gerade überhaupt fähig ist diese Kommunikation zu führen. Was ich meine ist, dass wir oftmals aus der Ferne, an der anderen Leitung sitze jemand, der nur auf unsere Nachricht wartet.

Ich habe mir ein zwei Beispiele mal überlegt, da wir ja nie wissen, in welcher Umgebung das Gegenüber gerade ist. Stellt euch mal vor, ihr würdet eine in euren Augen wichtige Frage haben, aber derjenige Kommunikationspartner würde gerade in einer Kirche sein. Daher denke ich nicht, dass ihr zur Kirchentür hereingehen und quer durch die große Kirche eure Frage schreien würdet. Wiederum ein anderes Beispiel, ihr seid in einem Park und sucht euer Kind seit 20 Minuten, da werdet ihr vielleicht nicht flüsternd herumlaufen und den Namen des Kindes normal vor euch hin sprechen.

Nun ist der Umstand Stand der heutigen digitalen Kommunikation durch die ständige Erreichbarkeit-Möglichkeit, dass es fast eine Beleidigung ist, wenn jemand nicht direkt ans Handy springt oder eine Textnachricht beantwortet. Die Freiheit zu haben nicht erreichbar zu sein wird immer mehr ein Luxusgut. Das Internet sorgt für keine Pause, ein Onlineshop schließt nicht um 20:00 Uhr. Das Internet ist 24 × 7 verfügbar und interaktiver als ein Fernseher. Viele Menschen produzieren im Netz ein Angebot aus kreativem, unsinnigem und humorvollem Content. Das Einzige, was diese Entwicklung nach über 20 Jahren bremsen wird, ist Geld, immer mehr Dinge im Internet werden Abo Modelle. Daher kann ich mir schon vorstellen, dass in Zukunft ein Internetanschluss kostenlos ist, wie z. B. Fernseher, aber auch dort gibt es Sender, die es nur per Abo gibt, mit monatlichen Kosten für bestimmte Angebote. Das ist ja auch ok, nur darf nicht passieren, dass es überhandnimmt und weiterhin alle unterschiedlichen Gesellschaftsformen daran teilhaben können und diese Kommunikationsplattform nutzen können.

Das Internet sollte eine Plattform sein, die Menschen weltweit vernetzt, egal welcher Nation, Religion und gerade den finanziell schwachen Gruppen Möglichkeit zur Information bietet, mit geringen Barrieren. Ein Internet, das kostenlosen Zugang bietet, aber auf Basis von Pay per use basiert, wird weniger Freiraum für Entwicklung und Kreativität bieten. Die großen Internetkonzerne, die in den Nuller Jahren gewachsen sind und heute das Internet überwachen und auch technisch weiter entwickeln, sollten sich immer daran erinnern, dass auch sie profitiert von den damaligen unbegrenzten Möglichkeiten haben.

Ein trauriges Beispiel von Plattformzerstörung bietet sich bei Twitter, ich bin sehr gespannt ob Twitter in 5 Jahren auch nach dem Umbruch durch Musk noch eine Rolle spielt. Vielleicht existiert es noch so wie heute die Yahoo Suche. Solche Veränderungen des Netzes oder Communitys, die es verärgert könnte auch neue Plattformen schaffen. Siehe WhatsApp und welche Vielfalt entstanden ist danach durch den Kauf vom Süße Berg und sein Gesichter Buch.

Beste Grüße aus dem ganz normalen, täglichen Wahnsinn.

Dein

Alex

 

P.S. Ich denk an Dich

30 Januar 2022

Einkaufsolympiade im Supermarkt

Ich wundere mich ja jede Woche, wie es sein kann, dass Einkaufen im Supermarkt keine olympische Disziplin ist. Du kommst rein am Gemüse vielleicht, vorbei, wenn nicht der Weg versperrt wird, an einer Dame, die jede einzelne Kartoffel auf Form und Farbe prüft und mit ihrem Einkaufswagen den kompletten Einkaufsweg für andere blockiert. Dann geht’s weiter, ein Herr hat seinen Wagen direkt in einem Gang geparkt und versperrt diesen, vermutlich möchte er eine Monopolstellung aufbauen und ist somit alleiniger Herrscher des Toast- und Backwarenganges. Ich ignoriere den Gang und verschiebe den Einkauf von Toastbrot. Zwei Gänge weiter, ein freier Gang. Doch dort erwarten mich leere Nudelregale.

Oh, erste Lockdown Panik der Spaghetti Nudel Mafia oder die Panik der Religionsgemeinschaft des fliegenden Spaghettimonsters.

Rettet die Nudelmesse?

Beim Mehl und den Backmitteln schaut es auch nicht besser aus, aber hier gehe ich noch von Normalität aus in der Vorweihnachtszeit. Von Nudelplätzchen ist mir aber auch nix bekannt.

Dann eben keine Nudeln … nächsten Gang und eine weitere Sackgasse, dort stehen diesmal zwei große Paletten und ein junger Bursche, der mühsam die Ware in die Regale einsortiert, aber immer wieder suchen muss, wo etwas hingehört. Ich denke mir, Hoffnung für mich und die Nudeln, aber nachdem der junge Mann noch einige Zeit beschäftigt ist hier mit einräumen, wird das wohl noch dauern.

Immerhin bin ich bei der Fleisch und Wursttheke angekommen. Eine längere Schlange, ich prüfe, ob es da zügig vorangeht. Eine Frau lässt sich jede Wurstscheibe genau erklären, ich rolle die Augen, kein Ende in Sicht. Ich wende und versuche von der anderen Seite der Gänge zum Toastbrot zu gelangen. es klappt, der Herr telefoniert mit wem auch immer und fragt ab, was er alles noch mitbringen soll nach Hause. Er muss sich öfter wiederholen, da er undeutlich durch die Maske telefoniert. Ich ergreife die Packung Toast und versuche den Einkauf ansonsten abzubrechen. Doch selbst dies ist kaum möglich. An der Kasse hat es soeben einen Ketchup-Unfall gegeben und über den Lautsprecher ertönt die Stimme der Kassiererin „Bitte ein Putztrupp zur Kasse“. Nun staut sich erstmal hinter mir keiner und es dauert auch einige Zeit bis jemand mit Eimer und Lumpen herbeieilt. Fast heulend vor Freude beende ich mit der Bezahlung an der Kasse meinen Einkauf.

Ich werde bestimmt in die Einkaufshölle zurückkehren müssen, aber nicht so bald.

Beste Grüße aus dem ganz normalen, täglichen Wahnsinn.

Dein

Alex

P.S. Ich denk an Dich

 

14 November 2021

Kurze und graue Tage haben begonnen

Ja jetzt hat sie uns, die kalte Jahreszeit und trübe Zeit. Es ist kalt und grau draußen, die Motivation nach draußen mich gehen ist beim Blick aus dem Fenster ein wahrer Kampf. Zudem sehen wir uns weiter in einer Situation, in der das Virus wieder tief in unser Leben einmischt. Erfahrungen des letzten Winters konnten nicht helfen, das zu verhindern, was nun viel schlimmer ist als im letzten Jahr. Söder sprach die Woche von zwei Viren, dem des Corona und dem des Menschlichen Virus aus Impfgegnern und Verschwörungstheorien Soldaten. Was er dabei vergisst, ist es ist ja auch eine Politik, die u. seine Partei über 16 Jahre gesteuert hat und eine vielfache Frustration erschaffen hat bei vielen Bürgern. Dass die dann irgendwann sich an den falschen Strohhalm wenden und eine Gefahr für den Rest darstellt, war dann auch nur eine Frage der Zeit.

Jetzt versucht sich nach vielen Jahren eine neue Politische Kanzlerschaft die nächsten 4 Jahre zumindest, ob diese der neue Weg geht, um dieses Land zu verbessern ist ungewiss. Eine dynamische Politik sehe ich nicht kommen. Da ist das Virus wohl um einiges dynamischer bei seiner weiteren Entwicklung. So sehe ich dann auch wieder einen Lockdown kommen und einige Wintermonate auf der Couch, mit meinen alten bekannten Netflix, Amazon TV und der Chipstüte.

Ab morgen sind es noch 40 Tage bis Weihnachten, da muss ich dir sagen ich bin der leibhaftige Grinch. Ich habe in den vielen vergangenen Jahren, nur wenige Weihnachten erfreulich verbracht. Deshalb bin ich auch immer wieder froh, wenn das Fest dann ganz schnell wieder zu Ende ist. Der Weg vom 1. Dezember bis zum 24. gestaltet sich ja meist auch durch Stress und Geld in Geschenken umwandeln und die ruhigen Tage finden ja auch nicht statt.

Weihnachten bedeutet für mich eher eine Woche versuchen Resümee zu ziehen und das Jahr langsam zu verabschieden. An die zu denken, die es nicht bis zu diesem Weihnachten geschafft haben aus den unterschiedlichsten Gründen. Ältere Menschen sagen immer wieder sie sind zufrieden mit ihrem Leben, aber es ging alles sehr schnell. Darum denke daran es geht jetzt schon sehr schnell, nutzt die Stunden und Tage mit Menschen die einem etwas wert sind.

Bevor ich weiter so grau und melancholisch schreibe, höre ich genau hier besser auf

Bis bald

Dein

Alex

 

P.S. Ich denk an Dich

19 Oktober 2021

Monate ohne einen Brief von Dir

Liebe Beate,

Monate warte ich nun schon verzweifelnd auf einen Brief von Dir, selbst den Zugang zu Deiner Dropbox hast Du mir verwehrt. Du sagtest, Du musst viel arbeiten, aber finden sich da nicht ein paar Minuten und Zeilen für mich?

Es passierte ja schon vor mehr als einem Jahr, aber witzig ist ja zu sehen, wie Anfang 2000 die Panzerglasscheiben in Post- und Bankenfilialen abgeschafft wurden und der Kunde näher zum Berater rückte. Jetzt haben wir in Geschäften und Banken wieder Scheiben, diesmal aus Plexiglas. Wobei ich gerade feststelle, ich war schon jahrelang nicht mehr in einer Bank am Schalter. Auf dem Land sterben nicht nur die kleinen Läden und Bauernhöfe weg, sondern auch die Bankfilialen. Letzteres wird natürlich durch die Generation eBanking nicht mehr so genutzt, als dies in den 80er Jahren noch war. Auch weil heute eben Opa und Omi auch schon im World Wide Web dabei sind. Die Bank ist jetzt per E-Mail, Telefon oder Chatbot erreichbar. Dies vermittelt den Eindruck, als ob die Bank pausenlos im Einsatz ist für einen, um Dich zu beraten. Das stimmt natürlich nicht ganz, auch die Banken haben vom größten Internetkonzern Deutschlands gelernt. Die Probleme der Kunden lösen sich schon auch oft von selbst, wenn man die Kunden lange genug um Geduld in der Warteschleife bittet. Wo gestern noch 5 Bankberater im Einsatz waren, reicht heute einer aus und das Warteband. Ihr nächste freier Berater ist schon reserviert, so lässt sich ein Unternehmen gut optimieren und Kosten sparen.

Nein, natürlich ist das nicht bei allen so. Aber in vielen Fällen kommt es einem vor, als ob es nur ein Telefon Warteschlangen System gibt. Und die Werbetexte gehen dann meist so los: “Wir erweitern unser Angebot für Sie unter 0800 Leck mich am Ärmel”. Danach wird, sang- und klanglos eine Filiale nach der anderen reduziert und am Schluss gibt es dann nur noch die Stadtbank Zentrale.

Vielleicht sollte ich Dich einfach mal anrufen, aber vielleicht hast Du Deinen Service auch erweitert und es erwartet mich dort auch ein Automat, der mich informiert, dass dieses Gespräch zu Schulungszwecken aufgezeichnet werden oder ich den Service bewerten kann.

So verfiel ich in meine Gedanken und schicke Dir ein schönes Gedicht aus diesem World Wide Internet.

Beste Grüße

Dein Alex

 

 

SUCHEN

Ich suchte das Glück,
doch bemerkte, dass Glücksgefühle nicht andauernd sind.
Wer richtig glücklich sein will,
sollte auch die traurigen Momente annehmen können.

Ich suchte die Freiheit,
doch bemerkte meine eigenen Grenzen im Kopf.
Wer wirklich frei sein will,
sollte sich vor allem im Kopf frei machen.

Ich suchte die Liebe,
doch bemerkte die fehlende Liebe zu mir selbst.
Wer bedingungslose Liebe möchte,
sollte bei sich anfangen.

Ich suchte die Erfüllung,
doch bemerkte, dass das kein Zustand ist.
Wer ein erfülltes Leben möchte,
sollte es nach seinen jeweiligen Bedürfnissen ausrichten.

Ich suchte den Sinn meines Lebens,
doch bemerkte, dass ich darauf keine Antworten fand.
Wer ein sinnvolles Leben möchte,
sollte wohl den Eigenwert des Lebens an sich erkennen und leben.

FINDEN

Ich fand das Glück,
als ich begann alle Gefühle zu leben und anzunehmen.

Ich fand die Freiheit,
als ich begann Gedanken und Gefühle zum Positiven zu transformieren.

Ich fand die Liebe,
als ich begann mir selbst genug zu sein.

Ich fand die Erfüllung,
als ich begann ohne schlechtes Gewissen entsprechend meiner Bedürfnisse zu handeln.

Ich fand den Sinn des Lebens,
als ich begann mein Leben seiner selbst Willen zu leben und zu genießen.

 

Gefunden auf Mountainbalance von Linda

https://mountainbalance.de/suchen-und-finden/

 

P.S. Ich Denk an Dich 

15 Mai 2021

Unsere Persönliche Reise

Liebe Beate

Nun auch noch ein rosa Traktor. Was mit einer Domina anfing, geht nun weiter mit einem Traktor und wer weiß, was wir nicht noch alles auf unserer persönlichen Reise durch die Weinlandschaft finden. Anfang der Woche konnte man schon mal den Sommer fühlen und am Abend bis 22:00 Uhr ohne Jacke auf der Terrasse verweilen.

Während wir den ein oder anderen Abend ein Gläschen trinken, fallen leider in Israel Raketen auf Gebäude. Menschen verbringen statt auf dem Balkon ihre Zeit im Schutzbunker. Krieg nützt immer nur den Leuten, die nicht mit dem Krieg konfrontiert sind und die Ereignisse selbst vorm Bildschirm betrachten. Vor allem erfreut es die Rüstungsindustrie, die fleißig das Treiben mit den Kriegswaffen unterstützt. Es ist zum Schämen, dass der Mensch es immer noch nicht geschafft hat Konflikte auf andere Art zu lösen, ohne Waffengewalt und Blutvergießen. Wir können froh sein , dass wir hoffentlich nie einen Kriegszustand hier erleben werden.

Aber nun zu Schönem: Hier ist grad ein leckeres 220g Steak angekommen und ich freue mich darauf jetzt. Mehr würde ich mich freuen wieder ein Restaurant zu besuchen und eine freundliche Bedienung, die mich umsorgt.
Die zeitweisen Sommersequenzen sorgten auch für Biergartengefühle, doch soweit sind wir noch nicht. Wir müssen alle noch etwas Geduld haben und nicht zu schnell das Falsche tun. Wir werden sehen, GEDULD, das langwierige Wort seit fast einem Jahr.

In der nächsten Woche wird’s an wohl mein erstes Training geben und ich bin noch nicht sicher, wie lange es gehen wird. Du weißt ja, mein Alter… Hält das Knie und kann ich mir eine OP sparen. Da werde ich wohl auch eine wenig schlauer sein und sehen, ob ich das im Sommer einplanen muss.

Bei einem Kurztrip ins Saarland habe ich mir dann noch zwei Wässerchen mitgenommen, einmal einen Schnaps, der sich Grubenwasser nennt und einen Gin aus Saarlouis. Du siehst, ich halte mich grad mal so mit Alkohol über Wasser :).

So wünsche ich Dir, meine Liebe, viele schöne Sonnenabende mit einem schönen Glas Wein.

Beste Grüße

Dein Alex

 

P.S. Ich Denk an Dich 

19 März 2021

Liebe will nicht haben, liebe will nur Lieben .

Liebe Beate,

so schreibe ich Dir, weil ich so überwältigt bin über die Lyrik und bekannte deutsche Schriftsteller, von denen ich in meiner langen Schulzeit größtenteils verschont blieb. Weil Gedichte wie der Zauberlehrling ganz nett sind, aber andere Lyrik oder Texte mich mehr interessiert hätten.

Aber Schule war dann auch oft wie Fernsehen: Kommt auf dem einen Programm nichts, kommt auf dem anderen auch nichts. Nur dass die Programme eben Mathematik, Deutsch und Kunst waren. So stolpere ich heute über Texte von Hermann Hesse oder Rainer Maria Rilke, die mich berühren. So auch ein Ausschnitt WER LIEBEN KANN, IST GLÜCKLICH von Hermann Hesse.

Richtig ist, Liebe fängt bei einem selbst an, das ist wichtig. Sich selbst zu akzeptieren und zu lieben. Dies ist der Weg, der in kleinen Schritten zum Glücklichsein führen kann und in weiteren Schritten auch zur Liebe für seinen Partner. Warum beschenkt man sich noch heute an den Festtagen oder wir uns beide auch ohne Festtag? Es ist das Freuen, jemand anderem eine Freude zu schenken und dies in seinen Augen zu fühlen. Was kann ein freudestrahlendes Kind mit einem glücklichen Lachen seinen Eltern an Emotionen und Happyness verbreiten!

Aber auch zu viel Selbstliebe führt nicht zum Glücklichsein, sondern endet im Narzissmus. Es ist wie mit Allem, ein gesundes Maß an Emotionen und Empfindungen führt zum Ziel. Manchmal bedeutet Liebe auch einfach da zu sein für jemand und das Klingeln des anderen nicht wegzudrücken und dem anderen zuzuhören in seinem Kummer. Das schreibe ich natürlich auch aus gutem Grund: Um Danke zu sagen, dass Du Dir diese Woche ein ums andere Mal meinen täglichen Verdruss einfach nur angehört hast und ein paar aufbauende Worte für mich hattest.

Eine Partnerschaft bedeutet eben auch für den anderen da zu sein und sich die Zeit zu nehmen, um den anderen Jammern zu hören und mit Wortwitz wieder auf das richtige Gleis zu bringen. Aber dies gilt natürlich auch für echte Freundschaften, denn, auch wenn es eine Freundschaft ist, können sich diese doch genauso lieben. Liebe wird heute zu sehr sexuell und kommerziell vermarktet, doch Liebe besteht nicht nur aus sexuellen Handlungen und einem Strauß mit Blumen und Pralinen.

Glück ist Liebe, nichts anderes. Wer lieben kann, ist glücklich. Liebe ist weise gewordene Begierde; Liebe will nicht haben; sie will nur lieben.
Hermann Hesse

Wenn unsere Briefe jemand lesen würde, würde er an so manchen Tagen im Kitsch unserer Gedanken ertrinken. In einer Welt, in der ein süßes Hundebild in den sozialen Medien weitaus mehr Emotionen auslösen kann, als irgendein kitschiger Text, der ein paar kB groß ist. Aber das Geschriebene bleibt, wie Du in meinen Gedanken.

So warte ich nun auf Deinen Brief, still in meinen 4 Wänden.

Dein

Alex

PS.: Ich Denk an Dich

14 März 2021

Wesentliche Dinge

Liebe Beate,

Oft vergisst man vor Arbeit und Reichtum-Generierung die wesentlichen Dinge: Freundschaft, Familie und vor allen Dingen sich selbst.

Ein Anwalt meinte mal zu mir dazu, meine Kinder kamen auf die Welt und dann studierten Sie schon und ich merkte, dass ich den Teil dazwischen zu genießen und richtig wahrzunehmen verpasst hatte.

Kinder sind es, die noch frei und unbefangen Emotionen fühlen und sich selbst spüren. Auf dem Weg zum Erwachsenwerden, mit den falschen Kompetenzen ausgestattet, verlieren sich diese Dinge. Wer sich bis ins hohe Alter die Freiheit nimmt, so zu sein wie man ist und sich nicht zu dem machen lässt, was die Gesellschaft für richtig hält. Denn auch ich und du sind diese Gesellschaft und haben genauso das Recht, die Minderheit dieser Gesellschaft zu sein, die Dinge anderes sieht als der ganze Rest. Es findet viel zu wenig kreative Entfaltung statt und ohne dieses Internet hätten wir in der modernen Zeit vermutlich noch weniger kreative Köpfe, die etwas bewirken.

Vielleicht sind unsere Briefe & Podcasts nicht relevant im Hier und Jetzt und nur wenige lesen und belauschen unsere Gespräche. Aber am Ende zählt doch nicht wirklich, was jemand Materielles hinterlässt. Sondern was er geschaffen hat und die Geschichten und Erzählungen hält die Menschen weiter im Leben. Ich höre gerne solche Geschichten von Menschen der Vergangenheit, auch wenn es keine Weltliteratur ist oder Erzählungen von großen Bauwerken sind. Wertschätzung kann auch über den Tod hinaus gehen, für das, was ein anderer einmal geleistet hat und selbst voller Stolz bewundert hat. Jeder darf sich auch mal selbst bewundern für Dinge, die er getan hat, aber natürlich auch Selbstkritik üben bei Sachen, die nicht so gut gelaufen sind. Dadurch wächst man auch an Erfahrung und Wissen. Fehler sind menschlich und manche Fehler führten am Schluss auch zu positiven Ereignissen, wie auch zu sehen bei der Entstehung von Erfindungen.

Das Glücklichsein im Leben zu erreichen und dauerhaft zu erlangen ist wohl der größte Reichtum, der auf Erden erlangt werden kann. Dies versucht jeder auf seine Art und Weise, am Schluss merkt jeder, es sind die einfachen Dinge, die dazu führen.Fans zu haben für die Dinge die man tut und schafft, kann beflügeln und zu Grandiosen Ideen führen

Manchmal führt auch ein Telefonat oder ein Brief oder das Strahlen deiner Augen über ein Überraschungspaket zum Glücklichsein.

Fühl Dich gedrückt.

Beste Grüße Dein

 

Alex

 

PS.: Ich Denk an Dich

3 März 2021

Urlaubsreif

Sind wir jetzt nicht alle langsam ein wenig urlaubsreif? Und ich meine nicht einen kurz Trip in den nächsten Baumarkt. Irgendwie sehne ich mich mal nach Luftveränderung und anderen Landschaften. Ja, ich gebe zu, mir fällt nun auch langsam die Decke auf den Kopf, trotz 50 Mbit Leitung und zukünftigem Glasfaseranschluss mit mehr. Auch ist das Gefühl, wieder Nachhause zu kommen, nicht zu unterschätzen. Denn das ist es doch auch: Dieses Gefühl, endlich wieder nach Hause zu kommen und zu wissen, in welcher Schublade die Gabeln sind und in welchem Schrank die Kaffeetassen.

Du hattest ja schon erwähnt, dass du gerne die Vergangenheit bereisen möchtest. Das klingt nach einer charmanten Idee, das Vergangene nach vielen Jahren noch mal zu besuchen. Ich mach das in Bezug auf meine Heimat fast jährlich und erinnere mich auch gerne daran, wie sich Gebäude, Stadt und Leute verändern oder weiter entwickeln. Auch wenn an manchen Stellen wenig Veränderung stattgefunden hat und nur die lokalen Geschäfte abgeklebt oder das Schild “Zu vermieten” nur noch kaum lesbar ist, da es schon so lange die Sonne ertragen musste.

Wir müssen noch eine Zeitlang Geduld haben, können aber durchaus in Gedanken in die Ferne schweifen. Wir werden sehen was passiert und schwelgen ein ums andere Mal in der Melancholie des Alltags.

 

Beste Grüße Dein

 

Alex

 

PS.: Ich Denk an Dich