30 Januar 2022

Einkaufsolympiade im Supermarkt

Ich wundere mich ja jede Woche, wie es sein kann, dass Einkaufen im Supermarkt keine olympische Disziplin ist. Du kommst rein am Gemüse vielleicht, vorbei, wenn nicht der Weg versperrt wird, an einer Dame, die jede einzelne Kartoffel auf Form und Farbe prüft und mit ihrem Einkaufswagen den kompletten Einkaufsweg für andere blockiert. Dann geht’s weiter, ein Herr hat seinen Wagen direkt in einem Gang geparkt und versperrt diesen, vermutlich möchte er eine Monopolstellung aufbauen und ist somit alleiniger Herrscher des Toast- und Backwarenganges. Ich ignoriere den Gang und verschiebe den Einkauf von Toastbrot. Zwei Gänge weiter, ein freier Gang. Doch dort erwarten mich leere Nudelregale.

Oh, erste Lockdown Panik der Spaghetti Nudel Mafia oder die Panik der Religionsgemeinschaft des fliegenden Spaghettimonsters.

Rettet die Nudelmesse?

Beim Mehl und den Backmitteln schaut es auch nicht besser aus, aber hier gehe ich noch von Normalität aus in der Vorweihnachtszeit. Von Nudelplätzchen ist mir aber auch nix bekannt.

Dann eben keine Nudeln … nächsten Gang und eine weitere Sackgasse, dort stehen diesmal zwei große Paletten und ein junger Bursche, der mühsam die Ware in die Regale einsortiert, aber immer wieder suchen muss, wo etwas hingehört. Ich denke mir, Hoffnung für mich und die Nudeln, aber nachdem der junge Mann noch einige Zeit beschäftigt ist hier mit einräumen, wird das wohl noch dauern.

Immerhin bin ich bei der Fleisch und Wursttheke angekommen. Eine längere Schlange, ich prüfe, ob es da zügig vorangeht. Eine Frau lässt sich jede Wurstscheibe genau erklären, ich rolle die Augen, kein Ende in Sicht. Ich wende und versuche von der anderen Seite der Gänge zum Toastbrot zu gelangen. es klappt, der Herr telefoniert mit wem auch immer und fragt ab, was er alles noch mitbringen soll nach Hause. Er muss sich öfter wiederholen, da er undeutlich durch die Maske telefoniert. Ich ergreife die Packung Toast und versuche den Einkauf ansonsten abzubrechen. Doch selbst dies ist kaum möglich. An der Kasse hat es soeben einen Ketchup-Unfall gegeben und über den Lautsprecher ertönt die Stimme der Kassiererin „Bitte ein Putztrupp zur Kasse“. Nun staut sich erstmal hinter mir keiner und es dauert auch einige Zeit bis jemand mit Eimer und Lumpen herbeieilt. Fast heulend vor Freude beende ich mit der Bezahlung an der Kasse meinen Einkauf.

Ich werde bestimmt in die Einkaufshölle zurückkehren müssen, aber nicht so bald.

Beste Grüße aus dem ganz normalen, täglichen Wahnsinn.

Dein

Alex

P.S. Ich denk an Dich